Bärlauch verarbeiten
In diesem Jahr war ich endlich mal wieder im „Bärlauchwald“. Diesen findet man mit geschlossenen Augen, denn in der Luft liegt ein intensiver Lauchduft. Bärlauch wächst hier weit und breit. Er fängt schon an zu blühen. Also ist es Zeit, sich ans Ernten zu machen.
Ich habe fleißig gesammelt. Die frisch geernteten Blätter werden in reichlich Wasser abgespült und gut getrocknet. Man kann das mit einer Salatschleuder machen. Bei diesen großen Blättern ist der Trocknungserfolg aber nicht optimal. Deshalb habe ich eine andere Methode angewendet: Ich habe die Bärlauchblätter in einem Sieb ablaufen lassen und anschließend ich einen Kopfkissenbezug gesteckt. Diesen habe ich dann kräftig hin und her geschwenkt bis die Blätter schön trocken waren.
Als erstes habe ich Bärlauchbutter gemacht. Dazu gebe ich weiche Butter (also nicht frisch aus dem Kühlschrank, sondern von Zimmertemperatur) und reichlich grob zerkleinerte Bärlauchblätter in eine Schüssel. Diese werden mit dem Pürierstab gut durchgearbeitet. Man kann noch eine kleine Prise Jodsalz dazugeben. Insgesamt habe ich zwei Kilo Butter zu Bärlauchbutter verarbeitet. Je eine Portion haben unsere Nachbarn rechts und links von uns bekommen, eine größere Menge ging an eine gute Bekannte, die am Donnerstag einen runden Geburtstag feiert, eine Portion werden wir uns in den nächsten Tagen schmecken lassen. Der Rest wurde in kleine Schälchen abgefüllt und eingefroren. Theoretisch ist diese eingefrorene Bärlauchbutter ein ganzes Jahr haltbar, aber nur theoretisch. Im Laufe der nächsten Wochen wird sie nämlich verspeist.
Als nächstes war Bärlauchmus (Pesto) dran. Dazu habe ich die Blätter mit etwas Jodsalz und wenig Olivenöl in einen Milchtopf gegeben und mit dem Pürierstab gründlich zerkleinert. Diese Masse kommt in saubere Schraubgläser. Man muss das so einfüllen, dass keine Luftblasen drin bleiben. Abgedeckt wird mit einer dünnen Schicht Olivenöl. So hält sich das Püree ein ganzes Jahr im Kühlschrank. Wenn man etwas davon verbraucht, muss man immer wieder neu mit Öl abdecken. Manchmal bildet das Öl im Kühlschrank kleine gelbe Kügelchen. Sie haben keinen Einfluss auf den Geschmack oder die Haltbarkeit. Es sind lediglich ausgehärtete Ölteilchen.
Zum Schluss habe ich noch einen Teil der Blätter zum Trocknen auf meinen Trockenständer gelegt. Wenn sie richtig rascheltrocken sind, will ich daraus Bärlauchsalz herstellen.
Die Blütenknospen habe ins Wasser gestellt. Sie bilden kleine Brutzwiebelchen, die wesentlich besser wachsen als gekauftes Saatgut. Mit Samen hatte ich das mehrmals erfolglos probiert. Dank der Brutzwiebeln vergangener Ernten habe ich inzwischen selbst eine kleine Ecke mit Bärlauch im Garten.
7 Personen haben einen Kommentar hinterlassen
Helga A geschrieben am 22. April 2015, 22:58:
Bärlauchspinat (sehr zart)
Mein Bärlauchbeet befindet sich im Halbschatten, zwischen den Himbeeren. Geerntet werden die Blätter durch Abkneifen, ohne Stiel. Blüten bleiben zur Selbstsaat stehen.
Die Blätter koche ich in einem kl. Schluck Salzwasser gar. Nach dem Pürieren fülle ich das Spinat-Gemüse in kl. erwärmte Schraubgläser ab. Für kurze Zeit lassen sich die Gläser dann im Kühlschrank lagern.
Vor dem Verzehr wird der Spinat mit etwas Butter-Vollkorn-Einbrenn verfeinert.
Gut verwendbar sind die ganzen und gegarten Blätter auch als Quichebelag. Dafür fülle ich sie in kl. Dosen ab und friere sie ein.
Eure Helga A.
Ingrid geschrieben am 26. April 2015, 08:57:
Hallo Helga,
wir haben auch ein sehr grosses Feld mit Bärlauch im Wald.Habe Butter gemacht und mir einige Blätter eingefroren.Meine Frage wie macht man Bärlauchsalz? Blätter habe ich schon getrocknet.
Lb.Grüsse
Ingrid
Helga geschrieben am 26. April 2015, 12:58:
Hallo Ingrid,
wenn die Blätter richtig rascheltrocken sind, kann man sie grob zerbröseln oder mit dem Mörser zerkleinern. Dazu gibt man beliebig viel Speisesalz (Jodsalz). Ich nehme etwa gleiche Menge Salz und Kraut. Das gibt man dann in ein gut schließendes Gefäß (Schraubglas). So hat man einen Vorrat an würzigem Salz für Quarkaufstrich, Butter, aber auch für Hackfleisch bestens geeignet.
Liebe Grüße
Helga
Helga A geschrieben am 28. April 2015, 23:06:
Liebe Helga,
wie lange müssen die Bärlauchblüten im Wasser für die Saat stehen bleiben?
Danke,
Helga A.
Helga geschrieben am 29. April 2015, 20:00:
Hallo Helga,
die Bärlauchknospen waren noch geschlossen, als ich sie geerntet habe. Nach zehn Tagen sind jetzt alle aufgeblüht. Anschließend bilden sich die kleinen Zwiebelchen. Ich denke mal, dass sie noch bestimmt zwei Wochen stehen bleiben müssen. Ich habe heute schon mal Wasser nachgefüllt.
Liebe Grüße
Helga
Helga A geschrieben am 19. Juni 2015, 16:24:
Hallo Helga!
Danke für den guten Tipp. Bisher ließ ich den Samen nämlich nur am Beet ausfallen.
Bärlauchbutter-Rezept:
Die ganzen Bärlauchblätter ohne Stiel einfrieren und bei Bedarf für die Kräuterbutter mit den Fleischhammer in der Tüte zerkleinern
oder
mit etwas Salz und Olivenöl pürieren und portioniert im Eiswürfelbehälter einfrieren und später mit zimmerwarmer Butter per Knethaken vermengen.
Ich füge zudem noch etwas Kräutersalz hinzu.
Gutes Gelingen wünscht
Helga A.
Helga Abendrot geschrieben am 19. Januar 2019, 22:12:
Ich mußte leider feststellen, daß meine roh eingefrorenen Bärlauchblätter bitter wurden und werde sie daher nur noch gegart einfrieren.
Eure Helga A.
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