Gurken selbst konservieren
Es gibt ganzjährig Gurkenkonserven in jeder Geschmacksrichtung zu kaufen. In den letzten Jahren sind bei uns auch die Gurken nicht gut gewachsen wegen der extremen Trockenheit in den Sommermonaten. Deshelb wollte ich eigentlich auch gar keine mehr anbauen. Im Frühjahr habe ich dann aber doch noch mal eine Tüte Samen ausgelegt. Bis jetzt stehen die Pflanzen noch und tragen so viel, dass es für den Frischverbrauch reicht. Gestern habe ich allerdings sehr günstig eine größere Portion Gurken bekommen, die sehr schnell verarbeitet werden mussten.
Mit Salzgurken kommt man bei einem Grillabend immer gut an:
Zutaten: Gurken, Salz, abgekochtes Wasser, Dill, Weinblätter, Meerrettichwurzel, Bohnenkraut, Borretsch, Sauerkirschenblätter, Estragon
Wenn man die eine oder andere Zutat nicht hat, ist es kein Problem. Das macht ja gerade den Geschmack der Salzgurken aus, dass unterschiedliche Pflanzen zugegeben werden.
Die Gurken werden gründlich gewaschen und mit den Pflanzen schichtweise in einen Steintopf gegeben. Für einen Zehnlitertopf habe ich etwa zehn Zentimeter Meerrettichwurzel (geschält und gewürfelt), acht Dillpflanzen, eine Borretschpflanze (beide ohne Wurzel), sechs Stiele Bohnenkraut und eine Weinrebe mit zehn Blättern verwendet. Als oberste Schicht sollten Pflanzen liegen. Dann gießt man das abgekühlte Salzwasser auf, pro Liter Wasser 40g (2EL) Salz. Gurken und Pflanzen müssen völlig mit Wasser bedeckt sein. Auf den Steintopf legt man einen flachen Teller und beschwert ihn mit einem Stein.
Die Weinrebe habe ich nach dem Foto aufgelegt, musste ich erst noch besorgen.
Der Topf kommt an einen warmen Ort und der Inhalt darf nun ein paar Wochen gären. Ein weißlicher Belag macht nichts. Sind die Gurken schön durchgegoren, nimmt man die benötigte Menge heraus und spült sie kurz ab. Der Rest wird wieder zugedeckt. Auf diese Weise hergestellte Gurken halten sich nicht sehr lange. Sie müssen bald verbraucht werden.
Möchte man über eine längere Zeit auf solche Gurken zurückgreifen, sollte man einmal Polnische Gurken ansetzen.
Zutaten: Gurken, Salz, Wasser, Dill, Meerrettich, Knoblauchzehen, Weinlaub oder Bohnenkraut
Die Gurken werden in große Weckgläser geschichtet. In jedes Glas gibt man einen Meerrettichwürfel, eine Knoblauchzehe, ein Weinblatt oder einen Stiel Bohnenkraut und einen Stiel Dill. Dann wird das Glas randvoll mit Salzwasser (abgekocht, 2EL Salz pro Liter, abgekühlt) aufgefüllt und wie zum Einkochen mit Gummiring, Deckel und Klammer verschlossen. Diese Glas wird im Freien an einem sonnigen Platz aufgestellt. Durch die Gärung läuft eventuell etwas Wasser aus, also nicht auf den guten Teakholz-Gartentisch stellen. Man kann die Gärung beobachten anhand der Farbveränderung. Nach Abschluss des Gärvorgangs sollte das Glas fest verschlossen sein wie beim Einkochen und hält sich dann ein ganzes Jahr.
Falls dazu wieder Fragen auftreten sollten: Ich habe es mit Schraubgläsern versucht, die waren nicht zu. Aber für den sofortigen Verbrauch oder bloß mal zum Ausprobieren sind sie natürlich geeignet, falls man keine Rillengläser samt Zubehör besitzt.
Pikante Gurkenhäppchen:
Hat man beschädigte Gurken, die sich nicht mehr zum Einlegen eignen, kann man sie schälen, in dicke Scheiben schneiden und mit einer würzigen Marinade kurz aufkochen. Dazu verwendet man entweder fertiges Einlegegewürz oder stellt es sich selbst zusammen. Aus zwei Liter Wasser habe ich folgenden Sud „gebraut“: 4EL Salz, 2 EL Zucker, 1 EL Essigessenz, 2 EL Senfkörner, 1 Lorbeerblatt, 4 Pimentkörner, 4 Korinderkörner, 1 Stiel Dill und eine Zwiebel (geschält und geviertelt). In diesen kochenden Sud gibt man die vorbereiteten Gurkenscheiben, kocht kurz auf und füllt dann in Schraubgläser.
4 Personen haben einen Kommentar hinterlassen
günter geschrieben am 26. August 2010, 21:33:
s-sohn schenkte gewürfelte gurken in glas – lt. aufschrift mit vanille (schotte?) – senfkörner sichtbar – leicht rötlich – feiner leicht pikanter geschmack – gekauft vermutlich in münchen – >
wie bestens nachmachen? – Ihre Idee? – >
grüsse günter mayrhofer
Helga geschrieben am 27. August 2010, 18:59:
Lieber Günter, da muss ich dich leider enttäuschen. Es gibt unzählige Rezepte für die Gurkenkonservierung. Ich hatte ja schon oben erwähnt, dass die Zugabe unterschiedlicher Kräuter zu Geschmacksveränderungen führt. Dann kann man natürlich Salz, Zucker, Essig, Honig, Senf und vieles andere in unterschiedlichen Mengen zugeben. Da hilft einfach nur probieren, bis man den gewünschten Geschmack erreicht hat oder man kauft verschiedene Gurkengläser, um dann die Lieblingssorte zu finden. Liebe Grüße Helga
mona geschrieben am 9. April 2012, 23:02:
hallo ich habe eine frage wo bekomme ich den die kreuter für die salz gurken ich liebe diese gurken und könnte mich da rein legen möchte sie gerne selber machen da sie mir im Geschäft zu teuer sind für ein glas 2,60 ist ein bischen zu viel lg mona
Helga geschrieben am 10. April 2012, 12:59:
Hallo Mona, die Salzgurken kannst du nur aus Einlegegurken herstellen, also nicht aus den Salatgurken, die es fast ganzjährig zu kaufen gibt. Die Einlegegurken bekommst du im Sommer auf Wochenmärkten oder bei Gemüsebauern/ -gärtnern. Ebenso wirst du dort die nötigen Gewürzkräuter bekommen. Ich bezweifle aber, dass das viel billiger wird als fertige Gurken, wenn du alle Zutaten kaufen musst.
Liebe Grüße Helga
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