Helgas Garten

Konservierung durch Einkochen

8. September 2013 | Autor: Helga | Kategorie: Allgemein,Gewusst wie

Nachdem ein Herr Johann Carl Weck die nach ihm benannten Weckgläser erfunden hatte, war für die Hausfrauen das Konservieren von Lebensmitteln sehr viel einfacher geworden. Auch davor hatten unsere Ahnen schon Nahrung haltbar gemacht (z.B. durch Räuchern,Trocknen, sauer Einlegen oder Einsalzen). Durch das Einkochen konnten größere Mengen Nahrungsmittel über einen längeren Zeitraum aufbewahrt werden. Man hatte diese also nicht nur saisonal zur Verfügung.

Weckgläser : Sie bestehen aus einem Glas (Rillenrand oder Glattrand) mit passendem Glasdeckel. Die Gläser haben  einen einheitlichen, genormten Randdurchmesser. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen, z.B. als 1/2-l-,3/4-l-, 1-l-, 1-1/2-l- und 2-l-Gläser. Dazu braucht man zum Einwecken Gummiringe und Metallklammern.

Sehr praktisch ist die Verwendung eines entsprechenden Wecktopfes, auch Weckapparat genannt. Das ist ein großer Kochtopf mit einem durchlöcherten Einlegeboden und einem passenden Deckel, der in der Mitte eine Öffnung für des Weckthermometer hat.

Einwecken:

Man befüllt die gründlich gereinigten Gläser mit den zu konservierenden Lebensmitteln. Dann wird der Rand des Glases noch einmal mit einem sauberen Tuch abgewischt. Danach wird ein abgekochter Gummiring aufgelegt und das Glas mit Deckel und Klammer verschlossen. Die so vorbereiteten Gläser stellt man in den Wecktopf. Es wird so viel Wasser eingefüllt, dass die Gläser gut zur Hälfte ihrer Höhe im Wasser stehen. Es sollte sich pro Weckvorgang um eine Obst- oder Gemüsesorte handeln. Unterschiedliche Sorten erforden unterschiedliche Einkochzeiten und Wecktemperaturen. Diese Temperaturen sind auf dem Weckthermometer eingezeichnet. Außerdem richtet sich die Dauer des Einweckens nach der Größe der Gläser. Sind in irgendwelchen Kochbüchern Zeiten angegeben, beziehen diese sich normalerweise auf Einlitergläser. Verwendet man kleinere Gläser, verkürzt sich die Zeit. Nimmt man größere Gläser, muss man den Wecktopf entsprechend länger bei der benötigten Temperatur halten. Danach schaltet man die Energiequelle aus und lässt die Gläser im Wecktopf abkühlen. Hat alles Zimmertemperatur erreicht, kann man die Gläser herausnehmen und die Metallklammer entfernen. Ist das Glas zu, hält sich das Einkochgut je nach Art bis zu einigen Jahren. Offene Gläser sollte man gleich verbrauchen.

Einwecken mithilfe eines Einweckschlauches:

Ich hatte ja vor kurzem schon beschrieben, dass man bei geringen Mengen an Einkochgut auch auf den Schlauch zurückgegriffen hat. Dazu musste das Obst vorher gekocht und dann auch heiß in die vorbereiteten Gläser eingefüllt werden.

Einwecken mit Spiritus:

Genau so verhielt es sich auch mit den damals bei uns erhältlichen „Blitz-Tropfen“. Das war eine Art Spiritus. Man gab einige wenige Tropfen davon in den Weckglasdeckel und zündete die Tropfen an. Das erforderte eine gehörige Portion Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Hatte man zu wenig Tropfen in den Glasdeckel gegeben, blieb das Glas offen, weil nicht alle Luft im Glas verbrannt und kein Vakuum entstanden war. Hatte man zu viel Tropfen verwendet, verbrannten sie nicht restlos und konnten dann auf das Lebensmittel im Glas tropfen und es verderben.

Und auch beim Einwecken in Schraubgläsern kocht man das Obst oder Gemüse vorher und füllt es heiß in die vorbereiteten Gläser. In diesem Fall kommt aber kein Glasdeckel, sondern ein Blechdeckel mit einem gummierten Innenrand zum Einsatz.

 

3 Personen haben einen Kommentar hinterlassen

Helga geschrieben am 9. September 2013, 07:08:

Ach ja, ich hatte noch etwas vergessen: Wenn man den Wecktopf benutzt, um rohes Obst oder Gemüse einzukochen, darf man das Glas nicht bis zum Rand füllen. Es muss noch etwa ein Finger breit bis zum Rand frei bleiben, weil sich ja der Inhalt des Glases beim Erhitzen ausdehnt. Gibt man zu viel ins Glas oder erhitzt zu stark, kann schon mal etwas überkochen. Dann bleibt das Weckglas offen.

 

Mathias geschrieben am 22. Oktober 2013, 21:37:

Womit wird denn das rohe Gemüse aufgefüllt? Wenn man z.B Möhren kleinschneidet und in die Gläser füllt… oder womit füllt man Obst auf?

Gruß

 

Helga geschrieben am 23. Oktober 2013, 11:35:

Hallo Mathias, für rohes Gemüse nimmt man abgekochtes, leicht gesalzenes Wasser (etwa einen Teelöffel Salz auf einen Liter Wasser). Möhren, Erbsen oder Bohnen friere ich allerdings lieber ein. Sie schmecken besser, wenn man sie später vor der Zubereitung nicht auftaut. Gläser mit Gemüse können sauer werden, auch wenn das Glas noch fest verschlossen war. Wie ich Obst einkoche, hatte ich hier http://helgas-garten.de/obst-selbst-konservieren schon beschrieben. Und auch die Konservierung von Gurken findest du hier http://helgas-garten.de/gurken-selbst-konservieren/ bei mir erläutert.
Liebe Grüße Helga

 

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