Orchideen umtopfen
Orchideen gehören wohl augenblicklich zu den beliebtesten Zimmerpflanzen. In Blumengeschäften, Supermärkten und sogar Baumärkten werden sie angeboten. Sie sind pflegeleicht und erfreuen uns bei optimalem Standort viele Wochen, wenn nicht sogar Monate mit ihren wunderschönen Blüten. Bei ihrer Pflege ist darauf zu achten, dass sie eher ertränkt werden können als dass sie vertrocknen. Man sollte sie also im Zweifelsfalle lieber weniger gießen. Die empfindlichen Wurzeln faulen sehr leicht. Ist es trotz Vorsicht dazu gekommen, hilft eventuell noch eine Radikalkur. Man nimmt die Pflanze vorsichtig aus dem Topf und schneidet alle angefaulten Wurzeln restlos ab.
Dann setzt man die Pflanze wieder in einen Topf mit Orchideensubstrat (meist grobe Hackschnitzel oder Blähton, auf jeden Fall lockeres Material). Der Topf sollte so beschaffen sein, dass eventuell zu viel gegebenes Gießwasser ablaufen kann.
Dieser Topf ist nach innen gewölbt und bildet einen Hohlraum zum Übertopf, in dem sich dann überschüssiges Wasser sammeln kann.
Man erkennt schon an der Pflanze, ob ihre Wurzeln gefährdet sind, ohne sie aus dem Topf zu nehmen. Ein gestresste Orchidee bildet an einem Blütentrieb eine komplette neue Pflanze mit Luftwurzeln, so wie sie es in ihrer ursprünglichen Heimat als Aufsitzer auf Urwaldbäumen auch macht.
Manchen Orchideen wird nach ein paar Jahren der Topf zu klein. Ich habe das gestern bei einer Cambria feststellen müssen. Ich bekam sie nur noch mit Mühe aus ihrem Topf. Diese Maßnahme war also dringend notwendig. Die Zeit war günstig, weil sie gerade mal keine Blüten hat. Sie blüht bei mir schon seit etwa zwei Jahren fast ohne Unterbrechung.
Nun habe ich etwas probiert, was ich bisher noch nie mit einer Orchidee gewagt habe: Ich habe sie geteilt. Das Wurzelgeflecht ließ sich teilweise ganz gut entwirren. Den Rest habe ich mit einem scharfen Messer getrennt.
Ich werde auf jeden Fall später berichten, ob die Aktion erfolgreich verlaufen ist.
8 Personen haben einen Kommentar hinterlassen
loewe geschrieben am 1. Februar 2011, 17:46:
Liebe Helga, das ist ein sehr schöner Beitrag. Ich habe auch solche Orchideen, die Du geteilt hast. leider habe ich sie nie wieder zum Blühen gebracht und bin schon drauf und draN; sie zu entsorgen. Bisher hat mir das aber leid getan. Hat von Euch jemand einen Tipp gegen Wolläuse. Ivch habe eine teure Pflanze verschenkt und jetzt hat sie Wolläuse.
Herzliche Grüße von Löwe.
Helga geschrieben am 1. Februar 2011, 18:32:
Ich weiß ja nicht, welche Pflanze du verschenkt hast. Wenn sie nicht zu groß ist, kann man sie etwa fünf Minuten kopfunter in eine Spülmittellösung tauchen oder man kann sie mithilfe eines Pflanzensprühers einsprühen (auf einen Liter lauwarmes Wasser 100 ml Spülmittel und 150 ml Spiritus geben). Das muss man im Abstand von jeweils vier Tagen mindestens sechs- bis achtmal wiederholen. Es gibt aber auch ein gutes Spritzmittel von Neudorf auf Ölbasis, mit dem man die Pflanze gut einsprühen kann. Auch das muss man mehrmals wiederholen, weil eventuell wieder neue Viecher aus den Eiern geschlüpft sind. Viel Erfolg bei der Bekämpfung und liebe Grüße Helga
kathrin geschrieben am 1. Februar 2011, 18:59:
Ich habe Wollläuse schon mal mit Wodka vom Discounter bekämpft, indem ich die Stellen, wo die Läuse saßen sorgfältig mit eben in Wodka getränkten Wattestäbchen gereinigt habe. Sie sind nie wieder gekommen.
lg kathrin
Helga geschrieben am 1. Februar 2011, 21:10:
Hallo Katrin, das ist ja auch ein toller Tipp! Meine Schwester hat ihre Orchideen mit Bier abgewischt, als sie von Schildläusen befallen waren. Das hat ebenfalls geholfen.
Liebe Grüße Helga
Klaus geschrieben am 2. Februar 2011, 20:02:
Hallo Loewe !
Im Internet habe ich ein selbstgemachtes Blattlausspray
gefunden und es deckt sich mit meinen bisherigen
Erfahrungen.
Einfach Öl und Seifenwasser auf die Pflanzen sprühen.
Am besten soll Geschirrspülmittel wirken. Beides mischen.
Logisch wäre ein GSM mit Fettlösekraft.
Wenn es gegen normale Blattläuse hilft, dann hilft es sicher
auch gegen Wolläuse.Bei den Preisen für die Stoffe kann
man schon mal einen Versuch wagen.
Ich werde es auf jeden Fall im Frühjahr im Garten testen.
Viel Erfolg !!!
Karin geschrieben am 5. Februar 2011, 19:56:
Hallo Ihr Lieben,
vor mehreren Jahren schenkte mir meine liebe Schwiegermama einen Kaktus aus dem Supermarkt. Leider hat keiner darauf geachtet, daß eben dieser total mit Wolläusen verseucht war. Ergebnis der Einbürgerung war, daß ich meine kostbare Orchideensammlung eingebüßt habe. Erst als meine Kinder mir wieder einige meiner geliebten Pflanzen brachten, habe ich mich reichlich informiert und auch ausprobiert.
Von Spülmittel als Spritzmittel, halte ich nichts, da sicher die notwendige Bakterienkultur im Substrat abgetötet wird. Eintauchen der Pflanzen geht wohl, aber das Substrat sollte meiner Meinung nach nicht durchnäßt werden. Außerdem wird wohl der Säurewert verändert und darauf könnten die Pflanzen auch negativ reagieren.
Ich behandle die Pflanzen, sollte mal ein ungewolltes Lausetier (egal welcher Gattung) die Frechheit besitzen, meine Orchideen zu seinem Asyl zu wählen, mit Tupfern in Öl getränkt. Da Läuse Tracheen haben, (das heißt, sie atmen durch kleine Löchlein in ihrem Körper) kann man diese durch das Öl verschließen. Sie ersticken also. Wie schon einmal vorher mitgeteilt wurde, muß diese Prozedur mehrmals wiederholt werden, um eventuelle „Schlüpflinge“ zu morden.
So hat jeder sein funktionierendes Abwehrsystem.
Liebe Grüße an alle Orchideenliebhaber ( ich selbst habe deutlich meht Kakteen)
Laura geschrieben am 10. Februar 2011, 12:24:
Liebe Helga,
ein sehr informativer und guter Beitrag. Ich habe natürlich auch die eine oder andere Orichidee wie viele andere auch 🙂
Und Dein Beitrag hat mir hilfreiche Tipps zum Thema umtopfen gegeben. Gerade bei Orchideen bin ich mir unsicher. Da es beim normalen Zurückschneiden schon mal passiert ist das sie dann erst mal garnicht mehr geblüht hat.
Dank für Deinen Beitrag.
LG Laura
Helga geschrieben am 10. Februar 2011, 16:09:
Hallo Laura, nach dem Umtopfen brauchen sie manchmal etwas länger mit der nächsten Blüte. Ihre Zeit fängt ja im Wohnzimmer gerade erst wieder so richtig an. Gedulde dich und hoffe auf reichlich Knospen.
Liebe Grüße Helga
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