Stecken wir schon mitten im Klimawandel?
Es wird ja immer wieder vom Klimawandel gesprochen. So viele Extremwetterlagen wie in den letzten Jahren hatten wir bisher nicht in so kurzen Abständen. Im Jahr 2002 wurde vom Jahrhunderthochwasser geschrieben. Die Schäden waren noch kaum behoben, als 2006 ein ähnliches die selben Gebiete erfasste und nur sieben Jahre später kam es erneut zu Hochwasser. Und während an Elbe, Donau und vielen anderen Flüssen die Menschen gegen die Wassermassen ankämpften, waren andere Landstriche wie die Uckermark, aber auch Teile des Havellandes, von Trockenheit betroffen. Auch in diesem Jahr zeichnen sich Extremsituationen ab. Große Flüsse haben Niedrigwasser, sodass teilweise die Schifffahrt eingestellt werden musste. In der Uckermark hat es seit vier Monaten keine nennenswerten Niederschläge gegeben. Im Havelland hatten wir im Frühjahr ebenfalls ein Niederschlagsdefizit. Erst Ende Juni bzw im Juli regnete es. Dieser Regen kam aber für viele Pflanzen zu spät. Zu dem Zeitpunkt soll ja eigentlich die Reife einsetzen. Im Westhavelland hatten wir innerhalb von neun Wochen zwei schwere Unwetter mit starken Schäden an Gebäuden und Bäumen. Wissenschaftler haben bereits vor Jahren eine Versteppung Mitteldeutschlands vorhergesagt. Man mochte das damals noch gar nicht glauben. Stecken wir bereits in diesem Prozess? Haben die Wälder, die durch die Stürme massiv geschädigt wurden, keine Chancen mehr sich zu regenerieren? Was passiert, wenn junge Bäume über Monate zu wenig Niederschläge bekommen? Kann dann noch neuer Wald nachwachsen oder hat das große Waldsterben bereits angefangen? Stürme, die über kahles Land fegen, tragen den Boden ab. Bleiben uns dann nur noch Sträucher und Gräser? Wenn ich mir die Schäden vom vergangenen Wochenende ansehe, wird mir Angst und Bange. Wir wollen die Abholzung der Regenwälder verhindern und kriegen unsere eigene Umwelt nicht gerettet. Zwischen Steckelsdorf und Rathenow -West gab es entlang der Straße eine Apfelallee mit vielen reichlich tragenden Bäumen. Davon sind nur noch eine Handvoll stark geschädigter Exemplare übrig. Der letzte Sturm hat wieder einige zerstört. Und nie wurde auch nur ein einziger Baum nachgepflanzt. Solche Alleen gab es hier überall. Aber es wird ja sogar darüber nachgedacht, andere Alleen mit alten Eichen, Eschen und anderen Laubbäumen aussterben zu lassen. Dann spendet kein Baum mehr Schatten, dann hält nichts mehr die Stürme auf. Schnee wird es ja bald in unseren Breiten sowieso nicht mehr geben.
Und was passiert in der Uckermark? Wenn ich mich von der Autobahn her meiner alten Heimat nähere, kann ich die Windräder längst nicht mehr zählen. Es kommen immer mehr und immer höhere hinzu. Welchen Einfluss haben diese Riesen auf das Klima? Sind es massive Luftverwirbelungen, die die Regenwolken abdriften lassen? Ist das überhaupt jemals untersucht worden? Auf der anderen Seite wird geklagt, dass die Stromleitungen die produzierte Energie gar nicht meht transportieren können. Brauchen wir so viel Energie oder wird hier über den Bedarf hinaus produziert, weil der Staat das fördert?
Leider wird mir niemand meine Fragen beantworten.
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