Gemüsepflanzen selbst heranziehen
Überall werden jetzt wieder Gemüsejungpflanzen angeboten. Man sollte vor dem Kauf aber mal genau hinsehen. Viele Pflänzchen stehen schon seit geraumer Zeit dicht gedrängt in irgendeinem Regal. Entweder sind sie kurz vor dem Vertrocknen oder sie wurden so reichlich gegossen, dass sie fast verfaulen. Außerdem ist oft gar nicht genug Licht an sie herangekommen, sodass sie lang und dünn in die Höhe geschossen sind. In den Märkten werden die Paletten von vielen Menschen in die Hand genommen und nicht immer mit der nötigen Vorsicht behandelt. Bei allen diesen armen Kreaturen lohnt sich kein Cent mehr.
Ich habe früher die meisten Gemüsesorten direkt ins Freiland ausgesät. Das kann man unter heutigen Klimabedingungen nicht mehr wagen. Seit Jahren schon regnet es bei uns im März/April viel zu wenig. Das meiste Saatgut keimt trotz höherer Temperaturen im Freiland nur noch sehr unzuverlässig. Ich säe deshalb im kleinen Kisten aus und pikiere vor dem Auspflanzen. Nur dadurch kann ich relativ sicher sein, dass die Pflänzchen auch wachsen werden. Für die Aussaat habe ich mit eine Anzahl Kunststoff-Schubfächer von alten Möbeln aus dem Sperrmüll gerettet.
Die Kohlrabisaat ist bestens aufgegangen. Ich habe viele kleine Pflanztöpfe gesammelt, in die ich meine Jungpflanzen pikieren kann. Dieses Mal habe ich aber etwas Neues probiert. Ich habe mir Papptöpfe gekauft (keine Torftöpfe!). Die gab es bei Kik in drei verschiedenen Größen für jeweils einen Euro pro Packung. Bei der kleinen Größe waren 30 Stück in der Packung, bei der mittleren 24.
Für die Kohlrabijungpflanzen habe ich nun die mittelgroßen Papptöpfe benutzt. Sobald sie gut durchwurzelt sind, kommen dann meine Pflanzen mit den Töpfen an ihren endgültigen Standort. Das hat den Vorteil, dass ein guter Wurzelballen erhalten bleibt. Die Anpassungsprobleme sollten sich damit auf ein Minimum reduzieren.
Für die Gurkenpflanzen, die ebenfalls sehr gut aufgegangen sind, blieben nun nur noch die kleinen Töpfe übrig. Im nächsten Jahr werde ich mir nur noch mittelgroße Papptöpfe kaufen. Die kleinen bieten doch relativ wenig Platz für eine gute Bewurzelung.
Das ist die Aussaatschale, nachdem ich schon dreißig Papptöpfe gefüllt hatte.
Auch die Tomaten sind gut gekeimt. Für die Jungpflanzen habe ich dieses Mal noch meine Sammlung Stiefmütterchen-Behälter genutzt. Sollte sich das Auspflanzen in Papptöpfen als zuverlässig erweisen, wird die nächste Generation Tomaten auch darin Wurzeln schlagen.
Wieder nichts geworden ist meine Kopfsalat-Aussaat. Aus einer ganzen Tüte Saatgut sind genau sechs Pflänzchen entstanden. So werde ich in den nächsten Tagen wieder zwei Reihen Pflücksalat im Freien direkt aussäen. Und bestens gekeimt sind auch wieder meine gesammelten Kürbissamen. Die müssen nun noch etwas vereinzelt werden, weil sie viel zu dicht stehen.
4 Personen haben einen Kommentar hinterlassen
Klaus geschrieben am 28. April 2014, 10:04:
Auch in diesem Jahr habe ich mir wieder meine Gemüsepflanzen vorgezogen. Aus Platzgründen keime ich die Samen in Plastebechern vor und bringe dann die Keime in
6 er und 10 er Platten in die Erde. So weis ich bereits nach wenigen Tagen wieviel Pflanzen ich zu erwarten habe. Der Kopfsalat mit etwa 60 Pflanzen, bestehend aus „Viktoria“ und Wintersalat, geht langsam zur Neige und hat wieder hervorragend geschmeckt. Ich habe beide Sorten noch mit Winterportulak und Rauke verfeinert. Jetzt konzentriere ich mich auf 8 verschiedene Tomaten- und 4 verschiede Freilandgurkensorten. Auch die Okra-Pflanzen haben sich gut entwickelt. Durch den ergiebigen Regen der vergangenen Nacht explodiert die Population der spanischen Schnecken und sie kriechen jetzt schon bis in die Spitzen der jungen Bäume wie z.B. der Goji-Pflanzen und fressen die frischen Triebe.
Mach mal geschrieben am 29. April 2014, 14:28:
Schade um den Kopfsalat, aber dafür hast du ja bei den vielen anderen Pflänzchen Glück gehabt 🙂 Hast du denn ein paar Tipps für die Kürbiskern-Saat? Das würde mich mal interessieren! Liebe Grüße, Maral von „Mach mal“
Klaus geschrieben am 29. April 2014, 17:30:
Die Keimrate beim Salat liegt bei etwa 95% und ich denke das ist ein gutes Ergebnis. Da ich auch bei der Anzucht von Afrikanischen Riesenkalebassen Erfolg hatte, rate ich zum Vorkeimen bei den Kürbissamen. Ich nehme dazu kleine Plastebecher mit Deckel und zwischen zwei nassen Blättern Küchenrolle können dann die Samen keimen. Derzeitig ziehe ich wieder mal Melonen und ich verspreche mir auch ein wenig Erfolg. Noch geht es mit der Aussaat ins Freiland nicht, wegen der Gefahr der Eisheiligen.
Helga geschrieben am 30. April 2014, 18:47:
Hallo Maral,
seit Jahren schon nehme ich von meinen selbst gezogenen Kürbissen die Samen. Ich suche mir bewusst die Kürbisse aus, die mir vom Aussehen und vom Geschmack am besten gefallen. Es kann durchaus passieren, dass im kommenden Jahr ganz neue Kreationen entstehen, weil sie ja untereinander bestäubt worden sind. Weil ich aber keine Zierkürbisse anbaue, sind alle selbst gezogenen Kürbisse essbar.
Wie gesagt, habe ich die ersten Samen einfach auf dem Komposthaufen ausgebracht. Durch die Wärme, die bei der Kompostierung entsteht, haben sich die Pflanzen schon bestens entwickelt. Vor ein paar Tagen habe ich auf einem freien Beet noch weitere Samen ausgelegt. Die hatte ich einen ganzen Tag im Wasser eingeweicht.
Liebe Grüße Helga
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