Leben gerettet
Vermutlich habe ich mal wieder einen kleinen Anteil an der Lebensrettung eines unbekannten Menschen, denn ich war wie schon ganz oft in meinem Leben zur Blutspende. Da ich das nun seit kapp vierundvierzig Jahren mache, sind insgesamt mehr als siebzig Liter Blut zusammengekommen. Als ich damals als Studentin in Potsdam damit anfing, waren die Spender in der Mehrzahl Studenten oder andere junge Leute. In den letzten zehn oder fünfzehn Jahren waren wir hier bei uns meist als Generation fünfzig plus unter uns. Deshalb habe ich mich um so mehr gefreut, dass heute, als ich den Termin wahrgenommen habe, drei junge Männer etwa Anfang zwanzig sich ebenfalls einen halben Liter „Lebenssaft“ haben abzapfen lassen. Jeder weiß ja, dass gerade sie zu den potenziellen Empfängern gehören.
Dabei bedeutet eine Blutspende keinen massiven Eingriff. Als Spender wird man auf Spendetauglichkeit untersucht. Dazu muss man einen Fragebogen ausfüllen. Ein Tropfen Blut (entnommen aus dem Ohr oder einem Finger) wird benötigt, um den Hämoglobingehalt zu ermitteln. Danach wird der Blutdruck gemessen. Ist alles in Ordnung, muss man noch bestätigen, dass man selbst keine Bedenken gegen die Verwendung des gespendeten Blutes hat. Und schon kann es losgehen mit dem Abzapfen. Manchmal braucht es erst eine schwere Krankheit in der Familie oder im Bekanntenkreis, ehe sich jemand zu diesem Schritt durchringt. Dabei könnten viel mehr Menschen zwischen achtzehn und fünfundsechzig mindestens einmal im Jahr problemlos zur Spende gehen und damit anderen wirkungsvoll helfen. Gleichzeitig steht man als Spender unter ärztlicher Kontrolle. Sollte es Auffälligkeiten bei den Blutwerten geben, wird man schriftlich darüber informiert. Dabei wird dem Spender geraten, durch den Hausarzt eine gezielte Untersuchung vornehmen zu lassen.
3 Personen haben einen Kommentar hinterlassen
cornelia geschrieben am 29. Juli 2013, 19:57:
hallo helga, wusstest du, dass ca. 85% aller blutkonserven in uralte leute reingekippt werden, um deren liegezeit in der klinik zu verlängern…und ihr sterben….das DRK, was die meisten blutspenden sammelt, verdient ganz ordentlich an so nem beutel mit etwa 450 ml blut…kaffe und brötchen für den spender, rund 500 € fürs DRK….
Helga geschrieben am 30. Juli 2013, 07:24:
Hallo Cornelia, wie überall gibt es sicher auch hierbei eine negative Seite. Ich weiß aber, dass ganz viele Unfallopfer, Neugeborene, Schwerkranke ohne meine Spende und die unzähliger anderer Spender kaum Überlebens-Chancen hätten. Und ob die Spende nun kostenlos abgenommen wird oder mit einem minimalen Obolus (20€ bei Haema) vergütet wird, spielt wohl keine Rolle. Dann könnten wir noch viele aufzählen, die auf unsere (meine) Kosten gut leben.
Einer meiner Brüder ist vor ein paar Jahren an Leukämie erkrankt. Er hat den ungezählten Blutkonserven zu verdanken, dass er überlebt hat. Er hat monatelang gegen die Krankheit angekämpft und konnte vor ein paar Wochen seinen sechzigsten Geburtstag feiern. Ist er in deinen Augen nun auch uralt? Bis zu welchem Alter lohnt es sich deiner Meinung nach, ein Leben zu retten?
Ich hoffe nur, dass für alle, die überall das „Haar in der Suppe“ suchen, im Bedarfsfall vorher jemand Blut gespendet hat.
Liebe Grüße Helga
cornelia geschrieben am 30. Juli 2013, 19:21:
hallo helga, ich rede von uralten, schwerstkranken leuten und dass man diesen leuten, die mehr oder weniger am ende ihres lebens angekommen sind, noch mit ein paar blutkonserven die sterbephase verlängert….darüber habe ich geschrieben…und weils ein großes geschäft ist…über mehr nicht…lg von cornelia
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