Marmeladen selbst herstellen
In diesem Jahr sieht es bei uns mit Obst nicht gut aus. Die langanhaltende Kälte im Frühling hat dazu geführt, dass viele Bäume und Sträucher kaum geblüht haben. Außerdem sind bei vielen Imkern die Bienen schlecht über den langen Winter gekommen. Sie konnten dann auch noch sehr spät erst ausfliegen. Allerdings habe ich heute auf einer Radtour festgestellt, dass es vielleicht reichlich Holunder geben wird, wenn es denn endlich mal regnen würde.
Wie der Holunder entsaftet wird, habe ich im vergangenen Jahr ausführlich beschrieben. Aus diesem Saft kann man ein köstliches Gelee herstellen. Der Saft wird ungezuckert gewonnen und dann mit Gelierzucker 2:1 nach Vorschrift aufgekocht (1l Saft und 500g Gelierzucker). Bei Holunder empfiehlt es sich, auf einen Liter Holundersaft den Saft einer Zitrone zuzugeben. Es gelingt aber auch ohne Zitrone.
Nun bin ich gefragt worden, wie man Holundermarmelade kocht: Gar nicht. Die Kerne des Holunders enthalten einen Giftstoff, den man nicht unbedingt zu sich nehmen sollte. Außerdem müsste man dann sämtliche kleinen Stiele gründlich entfernen, was sich als sehr mühsam erweisen würde. Besser ist es mit dem gewonnenen Saft verschiedene Marmeladen herzustellen. Man könnte zum Beispiel sehr gut mit Apfel, Birne oder Pfirsich kombinieren. Dabei muss man mal seiner Fantasie freien Lauf lassen. Ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass die meisten Spitzenköche männlich sind? Ich glaube, das liegt daran, dass viele Frauen immer für alles ein ganz genaues Rezept haben wollen. Männer sind da einfach kreativer und riskieren auch mal einen Misserfolg.
Bei der Marmeladenbereitung ist nur wichtig, dass das Verhältnis von Fruchtmasse und Gelierzucker eingehalten wird. Und selbst wenn das mal daneben geht, kann man nicht fest gewordene Marmelade immer noch prima mit Quark oder Joghurt zu einem leckeren Dessert verarbeiten.
8 Personen haben einen Kommentar hinterlassen
Hedi geschrieben am 12. November 2010, 11:14:
Liebe Helga
Ich muß dir leider Widersprechen.
Meine Holundermarmelade ist der Rennen bei beinen Gästen.
(Habe 4 Ferienappartements mit Frühstücksbuffett)
Ich stelle meine Marmelade alle ausschließlich selbst her.
Diese sind nicht so Süß.
Also du mußt natürlich die Holunderperlen mit einer Gabel abkämmen.
dann kochen und durch ein Sieb oder mit der Flotten Lotte ( mache ich )passieren.
Schmeckt wundervoll .
Wenn man noch etwas Holundersaft dazu gibt ist er etwas herzhafter ( Holundersaft-Gelee wird leicht etwas bitter)
Mal ausprobieren
Gruß Hedi
Helga geschrieben am 12. November 2010, 19:15:
Hallo Hedi, bei deinem Verfahren sorgst du also auch dafür, dass man die Kerne nicht mitisst. Das gleiche mache ich doch auch, wenn ich nur den Saft gewinne und daraus Gelee herstelle. Und ich kann mir nicht vorstellen, aus welchem Grunde das Gelee bitter werden sollte. Die Gefahr könnte doch wohl eher bestehen, wenn man die Kerne durch ein Sieb oder die Flotte Lotte drückt. Wie gewinnst du denn den Holundersaft? Liebe Grüße Helga
Hedi geschrieben am 12. November 2010, 20:37:
Hallo Helga
Ich gewinne den Holundersaft genau wie du durch entsaften.
Aber bei der Marmeladenherstellung muß man schon etwas Fingerspitzengefühl haben dass man die Kerne nicht zerdrückt, sonst wird er sehr bitter(da hast du recht)
Gruß Hedi
Helga Abendrot geschrieben am 29. Mai 2018, 17:07:
Schlehen-Apfel-Marmelade
Ostermontag verbrachte ich damit, meine eingefror. Schlehen vom August – bei späterer Ernte fällt das Meiste den Fliegen zum Opfer, oder sie werden wurmig – mit der neu erworbenen „Flotten Lotte“ (größte Lochscheibe) zu verarbeiten,
da der Truhenplatz bald für Himbeeren benötigt wird. Sie blühen schon, und es summt bis spät in den Abend. Doch alles dauerte länger, als ich gedacht hatte.
Der Haken bei Schlehen ist, daß sie ca. 1/2 J. wegen der Gerbstoffe eingefroren werden müssen. Doch vom besonderen Geschmack wird man nach der Mühe belohnt.
Zuerst übergoß ich im Jenaer Glasbräter die gefrorenen Schlehen mit kochendem Wasser. Die Beeren, müssen damit bedeckt sein. Mit aufgelegtem Deckel garte ich sie für 20-25 Min. im Mikroherd.
Die „Flotte Lotte“ setze ich auf einen gr. Topf und gab immer zwei gr. Schöpflöffel Schlehen in das Gerät. Da das fertige Mus noch Fruchthüllen enthielt, pürierte ich anschließend die Masse.
Zu den 2,5 l Mus, fügte ich
2 Liter Apfelsaft dazu,
4,5 kg Gelierzucker 1:1,
4 1/2 Btl. Ruf-Gelierfix 1:1 (am besten das Pulver in der zugehaltenen Gelierzuckertüte mit etwas Zucker schütteln),
alles gut verrühren, aufkochen lassen,
zum Schluß ein Schluck Zitr.-Saft,
abschäumen
und erst danach Bio-Zitronenschalenabrieb beifügen.
An die linke Hand zog ich einen schützenden Gummihandschuh und befüllte mit einem Edelstahlbowlelöffel die mit kochendem Wasser vorgewärmten Gläser.
Jedes Glas stürzte ich kurz, damit der Deckel desinfiziert wird und gab es sofort zum Abspülen in warmes Spülbeckenwasser.
Meine köstliche Schlehen-Apfel-Marmelade ist gelungen, und ich möchte sie allen Forumsmitgliedern weiterempfehlen.
Liebe Grüße
Eure Helga A.
Helga geschrieben am 1. Juni 2018, 15:00:
Hallo Helga A.,
das klingt ja mal wieder richtig lecker. Du wirst es kaum glauben, ich habe auch noch ein Beutelchen Schlehen im Gefrierschrank. Ich wollte eventuell mal ein Likörchen damit ansetzen. Nun kribbelt es mir aber in den Fingern, mich an deine Marmelade zu machen. Unsere Erdbeeren sind in diesem Jahr trotz täglichen Gießens alle vertrocknet. Wir hatten im Mai nur ein einziges Mal Regen, dafür aber über Wochen hohe Temperaturen und Windböen. Das war einfach nicht zu schaffen.
Danke für deine Ideen.
Liebe Grüße Helga
Helga Abendrot geschrieben am 4. Juni 2018, 23:30:
Hallo Helga,
ich freue mich, daß Dir mein Marmeladenrezept zusagt.
Leider habe ich pflegebedingt nicht so oft Zeit, um mich genügend um Forumsbeiträge zu kümmern, aber ich genieße zwischendurch sehr die informellen Beiträge.
Übrigens:
„Ruf-Gelierfix 1:1“ wird bei Kaufland nicht mehr geführt, wo ich es jahrelang für meine Marmeladen kaufte. Doch führt es Amazon im 17er Pack.
Herzliche Grüße
Helga A.
„Ruf“-Gelelierfix 1:1
Helga Abendrot geschrieben am 19. Januar 2019, 22:29:
Liebe Forumsmitglieder!
Allen möchte ich mitteilen, daß ich einen Versuch mit lang eingefrorenen Vogelbeeren (Ebereschen) startete, um daraus Marmelade herzustellen.
Dazu kochte ich sie im Mikroherd bedeckt mit Apfelsaft auf.
Nach dem Passieren testete ich zum Glück einen Eßl. voll mit Zucker, aber das Zeug war dermaßen bitter und auch etwas herb, daß ich ales wegwerfen mußte.
Ein Nachmachen lohnt nicht!
Eure Helga A.
Helga geschrieben am 20. Januar 2019, 10:40:
Hallo Helga A.,
die Erfahrung habe ich auch gemacht, dass sich die Verarbeitung der Ebereschen nicht lohnt. Es soll Zuchtformen geben, bei denen der Geschmack angenehmer ist. Ich bin aber der Meinung, dass wir diese Beeren getrost den Vögeln überlassen sollten. Im vergangenen Jahr gab es bei uns so viel Obst, dass ich zum Schluß weder leere Gläser noch Flaschen hatte. (Und das, obwohl ich wirklich fast alle Gefäße aufbewahre.)
Liebe Grüße
Helga
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