Helgas Garten

Nilo

12. August 2015 | Autor: Helga | Kategorie: Allgemein

Leider hatten wir Karlchen II. nicht mal einen Monat. Er hatte nach Gerdas Tod hier bei uns ein Zuhause gefunden. Nach knapp vier Wochen verschwand er spurlos. Er hatte sich gerade richtig gut eingelebt und fühlte sich erkennbar wohl. Das traf mich fast noch härter als Gerdas Tod. Gerda konnten wir hier begraben. Wo der Kater geblieben ist, bleibt bis heute ein Rätsel. Wir haben mal in einer Gegend gewohnt, wo ständig Katzen spurlos verschwanden. Wer selbst keine Tiere hat oder mag, kann nicht nachvollziehen, wie schmerzhaft solch ein Verlust ist. Ich wollte keine neue Katze aus Angst, auch diese wieder zu verlieren. Wenn ein Tier alt oder krank ist, rechnet man damit. Wenn aber ein junges, gesundes Tier spurlos verschwindet, stimmt das einfach nur traurig. Deshalb konnte ich auch nicht früher darüber schreiben. Meine Schwester, die immer Fundtiere betreut, konnte sich in meine Lage versetzen. Kurz vor meinem Geburtstag bekam ich von ihr einen neuen Kater. Es war ein Fundtier, das wohl schon einige negative Erfahrungen in seinem Leben gemacht hatte. Er wurde kurze Zeit Nils gerufen. Einsilbige Namen lassen sich aber schlecht rufen. So wurde daraus Nilo.

Nun ist Nilo knapp acht Wochen bei uns und hat sich super eingelebt. Es ist interessant zu beobachten, wie vorsichtig Katzen ein neues Territorium erkunden. Am ersten Tag schlich er nur ganz kurz aus dem Haus, um sofort wieder durch die offene Tür nach drinnen zu fliehen.

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Nachdem er sich wohl von allen Fenstern aus einen Überblick über die Umgebung verschafft hatte, ging er am nächsten Tag schon vorsichtig durch den Garten und über den Hof, immer die Rückzugsmöglichkeit im Auge behaltend. Von dem Zeitpunkt an muss er sich wohl sicher gefühlt haben, denn bereits nach der dritten Nacht wollte er nicht mehr im Haus schlafen. Er ist ja frei aufgewachsen und hat hier mehrere Versteckmöglichkeiten. Heute führt er sich auf, als wäre er nie woanders gewesen. Sobald ich im Garten oder auf dem Hof zu tun habe, ist er bei mir. Und ständig erklärt er mir, dass er noch fast gar nichts gefressen hätte. Er hat einen erstaunlichen Appetit. Vermutlich hat er in seinem früheren Leben oft Hunger leiden müssen. Er frisst mehr als Mulli und Gerda gemeinsam gebraucht hätten.

Nilo macht eine Aromatherapie mit Katzenminze, frisst davon und wälzt sich auf den Pflanzen, um den Geruch anzunehmen.

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Auf dem Dach der Kaninchenbuchte liegend beobachtet er die Amseln in den Ebereschen. Kaninchenbuchten, Garagendach, sogar Gewächshausdach stellen für ihn kein Hindernis dar.

 

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Nach so viel Anstrengung bei der Hitze muss man sich einfach ein Päuschen gönnen.

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Ich wünsche mir, dass dieses Tier bei uns alt wird. Nilo ist ganz besonders lieb und kommt auch mit Mulli erstaunlich gut zurecht. Sie hatte bisher immer Probleme mit Artgenossen. Vielleicht liegt es daran, dass er solch ein sportlicher junger Kater ist?!

3 Personen haben einen Kommentar hinterlassen

cornelia geschrieben am 12. August 2015, 14:43:

hallo helga, es ist immer traurig, wenn ein geliebtes tier einfach so verschwindet. alles gute für den nilo, dass er dir lange erhalten bleibt.lg von cornelia

 

Petra geschrieben am 12. August 2015, 15:56:

Hallo Helga,
es tut immer weh wenn ein Tier nicht nach Hause kommt(voriges Jahr habe ich das durch gemacht leider mit negativen Ausgang )
aber vor vielen Jahren ist mein zugelaufener Kater spurlos verschwunden aber nach 6,5 Wochen war er plötzlich wieder da- die Hoffnung stirbt zuletzt.
Alles gute für Nilo
Liebe Grüße Petra

 

Monika geschrieben am 12. August 2015, 22:11:

Hallo Helga, deine Gefühle kann ich gut nachvollziehen. Es ruft die Erinnerung an Kater Karl zurück. Der war eines Tages verschwunden und ich habe alle Tierheime und dann die Tierärzte angerufen. Tatsächlich hatte ihn jemand abgegeben, er wurde überfahren und der Tierarzt riet uns ihn nicht mit Stahlplatten voll zu operieren, sondern einfach ruhig legen und abwarten. Ich hochschwanger und der Kater im Laufstall. Es vergingen Wochen. sein Leben spielte sich nur im Laufstall ab und man sah nie das er sich mal bewegte. Bis ich mit meinem dicken Bauch über ein Brett stolperte und ich nur im Stolpern einen schwarzen Schatten in den Keller flüchten sah. Er war wieder fit. 1 1/2 Jahre später verschwand er bei einem jährlich stattfindenden Volksfest in unserem Wohnort. Wir haben lange gesucht aber ihn nie wieder gefunden.
Ach ja, die Erdbeeren sind gut angewachsen und tragen leckere Früchte. Sorry das ich erst jetzt antworte. Liebe Grüße Monika

 

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