Waldpilze konservieren
Zugegeben, frisch aus dem Wald schmecken die Pilze natürlich am allerbesten. In manchen Jahren findet man aber mehr, als man sofort verbrauchen kann. Pilze gehören zu den Lebensmitteln, die man mit besonderer Vorsicht behandeln sollte. Jeder weiß, dass es Giftpilze gibt. Diese sollte man gar nicht erst berühren. Ist man sich nicht sicher, ob es ein essbarer Pilz ist, kann man in einem guten Pilzbuch nachschauen oder sich in einer Beratungsstelle informieren. Am sichersten ist es allerdings, nur solche Pilze zu sammeln, die man zweifelsfrei als essbar erkennt.
junger Fliegenpilz
Steinpilz
Aber auch bei Speisepilzen ist Sorgfalt in der Zubereitung geboten. Man darf ein Pilzgericht zum Beispiel nicht noch einmal aufwärmen. Auch alte Pilze, die man im Wald finden kann, können schon im Zersetzungsstadium sein und gehören nicht in die Sammlung.
Frisch gesammelte Pilze sollte man schon im Wald gründlich säubern, damit sie sich nicht gegenseitig noch verschmutzen. Dazu befreit man den Stiel von Sand, Moos und anderen Verunreinigungen. Auch der Hut wird vorsichtig abgeputzt. Bei jungen Steinpilzen kann man die Röhren an der Hutunterseite mitessen. Bei anderen Röhrenpilzen (Marone, Ziegenlippe, Birkenpilz, Butterpilz oder älteren Steinpilzen) entfernt man diesen „Schwamm“. In ihm nisten sich gern Insekten oder Schnecken ein. Zum Transport benutzt man am besten einen Korb, in dem die gesammelten Schätze in dünner Schicht locker übereinander liegen.
Zu Hause werden die Pilze notfalls vorsichtig abgespült. Auf keinen Fall lässt man sie längere Zeit vollständig im Wasser liegen, weil sie sich vollsaugen würden.
Meine heutige Beute, knapp eine halbe Stunde hat die Suche gedauert.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Konservierung.
Pilze kann man trocknen. Dazu werden nur besonders schöne Exemplare genommen. Sie werden in dünne Scheiben geschnitten und getrocknet – im Backofen (50°C, leicht geöffnete Ofenklappe), im Dörrapparat oder auf eine Schnur gefädelt in einem trockene Raum aufgehängt. Sind die Pilze richtig trocken (brüchig), gibt man sie in ein Schraubglas. Man kann Soßen, Braten oder Gulasch damit aufwerten.
Pilze kann man einkochen.
Die geputzten Pilze werden in etwa gleichgroße Stücke geschnitten und blanchiert (kurz in kochendes Wasser gegeben). Dadurch fallen sie in sich zusammen und es passen mehr ins Glas rein. Dann füllt man sie in Gläser und gibt so viel Salzwasser (1 EL Salz auf einen Liter abgekochtes Wasser) darauf, dass die Pilze gerade damit bedeckt sind. Nun müssen sie bei 100°C eine Stunde eingekocht werden.
Pilze kann man einfrieren. Dazu werden sie geputzt, zerkleinert und blanchiert. Nach dem Blanchieren werden sie mit kaltem Wasser abgeschreckt. Man lässt sie abtropfen und füllt sie in Gefrierbeutel. Nun kommen sie in den Gefrierschrank.
Vor dem Verbrauch muss man diese Pilze nicht auftauen. Man kann sie direkt den Speisen (z.B. Gulasch) zugeben.
10 Personen haben einen Kommentar hinterlassen
petra geschrieben am 8. Oktober 2013, 21:45:
Hallo,Helga, im Moment gibt es wieder weniger Pilze, es müßte mal regnen. Ich friere die Pilze gleich roh ein und so kommen sie später auch in die Pfanne. Das gefällt uns ganz gut.Mal sehen , wie viele ich noch einfrieren kann. Viele Grüße aus dem Randspreewald! Petra
Helga geschrieben am 9. Oktober 2013, 06:59:
Hallo Petra, auch bei uns wachsen sie nicht mehr so sehr. Zum Glück kenne ich ihre „Verstecke“. Sie sind in diesem Jahr besonders gut, kaum einer ist von Maden befallen. Unser Sohn in Koblenz war am vergangenen Donnerstag auch total begeistert.
Wenn man die Pilze blanchiert, hat es den Vorteil, dass sie weniger Platz beanspruchen.
Liebe Grüße Helga
Chaosgarten geschrieben am 9. Oktober 2013, 15:27:
Hallo Helga,
das man Pilze nicht aufwärmen soll, ist ein weit verbreiteter Irrglaube, der vermutlich noch aus einer Zeit vor der Erfindung des elektrischen Kühlschranks stammt und damals seine Berechtigung hatte.
Im Kühlschrank kann man ein Pilzgericht schon einen Tag aufbewahren. Pilze sind halt leicht verderblich, aber auch nicht mehr als manche anderen Lebensmittel. Nach dem Einkochen wärmt man sie ja auch gefahrlos wieder auf.
Den Schwamm kann man bei allen jungen Pilzen gut mitessen, das beschränkt sich nicht auf Steinpilze und auch die können im Einzelfall auch im jungen Alter schon verwurmt sein.
LG
Lorenz
Klaus geschrieben am 9. Oktober 2013, 16:30:
Jetzt geht es auch bei mir los mit der Pilzsuche. Meist gehe ich dann wenn es die Anderen aufgegeben haben und Schnee liegt. Wie z.B. Weihnachten. Der violette Rötelritterling ist einer der schmackhaftesten Pilze und zu der Zeit wenn er wächst gibt es keine giftigen. Mein Nachbar dachte ich wolle ihn veralbern als ich ihm Heiligabend sagte ich will in die Pilze. Er hat fast den Mund nicht mehr zubekommen als ich ihm ein Körbchen frischer Pilze abgab.
Livia geschrieben am 9. Oktober 2013, 21:33:
Hallo,
ich mag auch gerne Pilze, ich finde sie passen sehr gut als Beilage zu vielen Sachen, wie zum Beispiel Reis oder Fleisch.
Ich bin auch der Meinung, dass man Pilzgerichte nicht wieder aufwärmen sollte, finde ich auch nicht richtig. Wenn man das Gericht im Kühlschrank gelagert hat und das vielleicht nichtgrade eine Woche, gibt es da denke ich kein Problem.
Aber ich wasche die Pilze nie, auch nicht „vorsichtig“!
Dafür nutze ich ein feuchtes Handtuch und dann gleich ein trockenes, sonst hat das geschmackliche Nachteile finde ich.
Grüße, Livia 🙂
Klaus geschrieben am 11. Oktober 2013, 10:00:
Wie gut, dass ich den Rötelritterling kenne und er auch bei uns wächst. Und noch besser dass ihn die meisten anderen für giftig halten. Unsere Wälder in Stadtnähe sind sehr stark überlaufen da es sehr viele rüstige Rentner gibt die gern Pilze essen.
Unsere Körbchen waren beide voll und das reicht erst mal wieder.
Helga Abendrot geschrieben am 15. Oktober 2013, 22:38:
Zum Pilzsuchen verwende ich ein spezielles Pilzmesser, welches am Holzgriff ein zusätzl. Pinselchen zum sofortigen Reinigen der Pilze aufweist.
An einer Schlüsselanhängeschnur trage ich es zugeklappt und griffbereit um den Hals.
Im Internet gibts davon einige Ausführungen, und es wäre das perfekte Geschenk, z.B. zu Weihnachten.
Wenn ich zuviel Pilze sammelte, koche ich Suppe und friere diese ein. Oder ich putze sie mit einem feuchten Tuch ab (zwischendurch auswaschen),
schneide sie in ca. 2 mm dünne Scheiben und trockne sie langsam auf einem bespannten Wäscheständer (altes Laken aus Baumwolle) an der Heizung, denn im Ofen läuft gern ihre Flüssigkeit bei zu hoher Temperatur aus.
Erst wenn sie rappeltrocken sind,
(sonst Schimmelgefahr!)fülle ich sie in ein Schraubglas. Zum Braten und Trocknen für Suppen eignen sich besonders die schmackhaften Nelkenschwindlinge.
Es sind kl. unscheinbare blass ockergelbliche Rasenpilze, welche nur auf ungedüngtem Rasen und oft hexenringartig wachsen.
LG Helga
mandy geschrieben am 11. Oktober 2014, 22:21:
Hallo ich hab da mal ne frage das hört sich jetzt vielleicht blöd an aber wie konserviere ich ein fliegen Pilz? Ich möchte das für meine Tochter machen weil sie sich so für die Natur und Biologie interessiert!
Helga geschrieben am 12. Oktober 2014, 11:53:
Hallo Mandy,
was du meinst wäre präparieren. Das kann ich auch nicht. Du kannst für deine Tochter nur ein Foto von einem besonders schönen Fliegenpilz machen.
Liebe Grüße Helga
Klaus geschrieben am 23. September 2015, 16:45:
Ziegenlippe und Rotfüßchen sind derzeit massenhaft in unseren Wäldern zu finden. Bedingt durch die etwas kühlere Witterung sind so gut wie keine Würmer drin. Wir waren am Montag und heute und beide male recht ergiebig. Jetzt warten wir nur noch auf Maronen und wieder den Violetten Rötelritterling.
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