Bärlauch haltbar machen
Bärlauch steht leider nur für wenige Wochen frisch zur Verfügung. In meinem Garten habe ich inzwischen eine kleine Ecke mit dieser beliebten Pflanze. In diesem Jahr waren bereits im Februar die ersten Blättchen zu sehen. Einmal im Jahr schaffen wir es meist, den Bärlauchwald aufzusuchen. Der ist etwa 45km von uns entfernt. Wenn wir dort sind, ernten wir eine größere Menge Bärlauchblätter. Der Vorrat muss bis zum nächsten Frühling reichen. Man kann den Bärlauch gut als Bärlauchbutter konservieren, eine Bärlauchpaste daraus herstellen oder Bärlauchsalz. Über die Konservierung anderer Kräuter hatte ich ja bereit öfter geshrieben.
Hier wächst Bärlauch, soweit man gucken kann. Links und rechts einer kleinen Straße erstrecken sich zwei Wäldchen, in denen sich der Bärlauch ausbreiten konnte. Er beginnt bereits zu blühen. Die Blätter sind aber immer noch sehr aromatisch. Den Duft nimmt man hier schon durch die geschlossenen Autofenster wahr. Die Blätter werden einzeln gepflückt, damit man keine anderen Pflanzen unbeabsichtigt in den Korb bekommt. Hier gibt es unter anderem eine Menge Efeu. Zu Hause werden die Blätter gründlich gewaschen und abgetrocknet, so gut das geht. An diesen relativ großen Blättern bleibt immer noch zu viel Wasser, wenn man sie in einer Salatschleuder trocknen will. Deshalb hatte ich sie im vergangenen Jahr in eine Kopfkissenbezug gesteckt und dann durch schnelles Herumwirbeln vom anhaftenden Wasser befreit. Das klappt mit der ersten Ladung ganz gut. Dann ist aber auch der Kopfkissenbezug nass und man müsste einen frischen nehmen. Deshalb habe ich mir in diesem Jahr ein sauberes Zwiebelnetz für das Schleudern genommen. (Eine Portion der Blätter in das Netz stecken und im Freien kräftig herumwirbeln.) Das ging sehr gut.
Anschließend kommen die Blätter noch kurz auf Küchenkrepp, ehe sie zügig verarbeitet werden. Einen kleinen Teil der Bärlauchblätter habe ich zu Bärlauchbutter verarbeitet und in kleinen Portionen eingefroren. Die hält sich ein ganzes Jahr, wenn sie nicht sowieso vorher verbraucht wurde. Den größten Teil habe ich mit dem Pürierstab unter Zugabe von etwas Jodsalz und wenig Olivenöl püriert. Es geht leichter, wenn man die Blätter vorher schon mit einem Messer grob zerkleinert. Diesen Brei fülle ich in kleine Schraubgläser, presse ihn mit einem Löffel fest zusammen, damit keine Luftblasen in der Masse bleiben und gieße zum Abschluss noch ein wenig Öl darauf. Auch dieser Bärlauchbrei hält sich bei sorgfältiger Verarbeitung ein ganzes Jahr im Kühlschrank. Wenn man etwas aus dem Gläschen entnimmt, darf das nur mit einem sauberen Löffel geschehen. Anschließend muss wieder etwas Öl aufgefüllt werden. (Manchmal bildet das Öl im Kühlschrank während der Lagerung kleine gelbliche Kügelchen aus. Das ist völlig unbedenklich und hat keinen Einfluss auf die Qualität.) Dieser Brei eignet sich ebenfalls zum Herstellen von Kräuterbutter. Wir essen sehr gern Bärlauchnudeln. Dazu werden Nudeln bissfest gekocht und abgetropft. In einer Pfanne wird etwas Butter oder Öl nicht zu stark erhitzt. Dann werden ein paar Löffel Bärlauchpaste eingerührt und die Nudeln damit vermengt. Man könnte natürlich auch Nudelteig selbst zubereiten und diese Paste dem Teig zufügen. Man kann die Bärlauchblätter auch auf einem geeigneten Ständer trockenen bis sie rascheltrocken sind und dann mit der gleichen Menge Jodsalz zu Bärlauchsalz verarbeiten.
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