Ein morscher Apfelbaum
An unserer Straße gab es mal eine komplette Apfelbaum-Allee. Leider sind die Bäume kaum gepflegt worden und in die Jahre gekommen. Viele wurden inzwischen mit Absicht gefällt (Sie waren ja Schuld, wenn ein Fahrzeug daran gelandet ist). Nun sind nur noch wenige Bäume übrig. Da keine Nachpflanzung erfolgt, ist abzusehen, wann sich dieses Problem von selbst erledigt hat. Anfang der Woche war wieder ein starker Ast von einem Baum abgebrochen. Nach etlichen mageren Jahren hängen in diesem Herbst die Bäume mal wieder voller Früchte. Als ich von der Arbeit kam, lag der Ast noch teilweise auf dem Radweg.
Ich habe ihn erst mal zur Seite geräumt und zwei Beutel Äpfel aufgesammelt. Nun sind daraus zwölf Gläser Apfelmus und ein paar Flaschen Saft geworden.
Schade darum, dass niemand mehr solches Obst zu schätzen weiß.
Manche werden nun argumentieren, dass das Obst vom Straßenrand mit Abgasen belastet sei. Hat jemand mal gesehen, wie dicht manche Plantagen an Autobahnen liegen? Und womit wird wohl das Obst gespritzt, damit es ein Bilderbuch-Aussehen erhält, um überhaupt in die Supermärkte zu kommen? Uns schmeckt jedenfalls unser Mus. Wir haben es mit Hefeklößen gegessen.
7 Personen haben einen Kommentar hinterlassen
Bine geschrieben am 12. September 2012, 08:53:
Liebe Helga,
ich stimme dir zu. Obstbäume, die frei und auf natürliche Art noch wachsen dürfen, sind meist weniger bzw. kaum von Schadstoffenbelastet als Obst von Plantagen, bei denen mit künstlichen Mitteln nachgeholfen wird. Auf Obstplantagen zählt oft nur das Aussehen des Obstes – es muss bis zum Endverbraucher durchhalten. Deshalb wird bei den meisten Nahrungsmittel gepanscht, gespritzt und manipuliert, um durch gekonnt und geziehlte Optik die ahnungslosen Verbraucher zum Kauf zu bewegen.
Von gekauften Äpfeln vom Markt mache ich deshalb grundsätzlich keinen Mus, sondern sammel sie ebenso ein, wo ich sie gerade finde.
Liebe Grüße
Bine
Chaosgarten geschrieben am 12. September 2012, 10:41:
Seit überall Schadstofffilter in den Autos sind und kein verbleites Benzin mehr benutzt wird, hält sich die Schadstoffbelastung stark in Grenzen. Straßenobst finde ich da unbedenklich. Waschen oder abreiben oder schälen tut man das meiste Obst ja eh noch.
petra geschrieben am 12. September 2012, 16:57:
Hallo, helga, ich finde es sehr schade, daß dabei so viele alte Sorten vernichtet werden. Die waren ja mitunter krankheitsresistenter als manche Neuzüchtung. Deshalb nehme ich auch Obst vom Straßenrand. Ich habe erst letztens schöne größe Äpfel an einem Feldrand aufgelesen und zu Muß gekocht.Dazu gibt es dann mal Kartoffelpuffer von Karoffel aus unserem Garten. Tschüß! Petra
Bine geschrieben am 22. September 2012, 12:57:
Liebe Helga,
momentan versuche ich Apfeltee selbst herzustellen. Nun habe ich nach Hinweisen und Tipps aus dem Internet Apfel und auch Apfelschalen getrocknet und als Tee aufbereitet. Ich habe alles luftgetrocknet und die Restwärme im Backofen genutzt. Leider ist es im Vergleich zum gekauften Apfeltee ein ziemlich wässriges und fades Gebräu. Nun konnte ich aber feststellen, dass der Geschmack zunimmt, um so länger der „Tee“ steht – ca 1/2 Stunde. Damit ist er dann aber kalt. Auf dem Naturmarkt bei uns habe ich an einem Stand Apfeltee gekauft, der aus ganz kleinen dunklen Apfelstücken bestand und wie geröstet ausssah. Als Zutaten waren Apfel und Zitronensäure angegeben. Der Tee schmeckt auch sehr intensiv nach Apfel.
Hast du damit Erfahrung?
Liebe Grüße
Bine
Chaosgarten geschrieben am 22. September 2012, 13:15:
Hallo Bine,
wahrscheinlich ist im normalen gekauften Apfeltee noch Aroma zugesetzt. Bei dem aus dem Naturmarkt nach deiner Angabe ja aber nicht. Je kleiner die Stücke sind, je mehr Oberfläche sie also haben, desto besser lösen sich die Aromen. Versuch doch mal, deinen Tee mit der Mühle zu schroten. Die Zitronensäure ist geschmacklich für eine saure Note zuständig, die möglicherweise das Apfelaroma betont, außerdem konserviert sie.
Du könntest die Apfelstücke auch auf dem Herd köcheln lassen, dann lösen sich die Aromen länger im kochenden Wasser. Oder du schiebst den kalten Tee einfach in die Mikrowelle, wobei ich Apfeltee eigentlich eh nur kalt trinke^^
Bine geschrieben am 22. September 2012, 13:58:
Hallo Helga,
mit der Mühle zu schroten, daran habe ich auch schon gedacht und wollte dies probieren, wenn die Apfelstücken so richtig fest trocken sind. Meine Äpfel habe eigentlich schon eine gute saure Note. Wüsste nur nicht, wie man die Zitronensäure in die Äpfel bringt, ohne das sie matschen.
Beim der nächsten Tasse Tee werde ich das mit dem Köcheln versuchen.
Vielen Dank für deine Antwort.
VG
Bine
Bine geschrieben am 22. September 2012, 14:06:
Entschuldigung Chaosgarten. Ich habe zu spät bemerkt, dass die Antwort von dir kam.
Mein Dank geht natürlich an dich.
VG
Bine
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