Gold, Blattgold
Ja, der Oktober zeigt sich augenblicklich von seiner allerschönsten Seite. Und ich komme nicht umhin, auch die Ahornbäume zu bewundern, die uns nach der Erneuerung unserer Straße vor die Tür gesetzt wurden. Die Bäume sind ein herrlicher Anblick. Und ich muss ein paar Erinnerungsfotos machen für neblige, trübe Novembertage.
Aber müssen sie denn nun neben den Eichen und Birken aus dem nahen Wald all ihr Laub auf unseren Hof und in unseren Garten schicken? Und warum landen ihre „Kinder“ zu Hunderten ausgerechnet bei mir? Ich weiß es: Alle anderen haben gepflasterte Höfe und viel, viel Rasen. Da können die Ahornsämlinge nicht wachsen. Deshalb habe ich im Laufe des Sommers ohne Übertreibung hundert junge Ahornbäume bei mir ausgerissen. Sie wuchsen auf jedem Beet und in jeder Blumenstaude.
Und deshalb hasse ich auch die Ahornbäume!
11 Personen haben einen Kommentar hinterlassen
Bine geschrieben am 22. Oktober 2012, 11:33:
Liebe Helga,
deinen Hass auf Ahornbäume kann ich verstehen, denn auch bei uns steht oberhalb der Straße ein regelrechtes Monstrum von Baum. Da wir Hanglage haben, wird natürlich auch alles Laub und „Nasen“ den Berg hinab getragen und landet unweigerlich auf unserem Grundstück. Das Laub füllt mehrere Ladungen der Schubkarre. Und wohin damit? Aber nicht nur Ahornbäume, auch jede Menge Tannennadel, Fichtenstaub und Birkenblüten ect. finden den Weg in unseren Garten.
Aber – haben wir nicht das Landleben gewählt, weil wir naturverbunden sind? Es gibt vieles, über das ich mich ärgern würde, wenn ich nicht die Dinge so angenommen hätte, wie sie nun mal sind. Z.B. die Schnecken, die meine mühsam gezogenen Jungpflänzchen über Nacht den Garaus machen, unseren Bewohner Maulwurf, der sich seit Jahren durch meine Sommerwiese gräbt und in eine unansehnliche Mondlandschaft verwandelt. Amsel, die das lästige Moos auf der Wiese nach Ungeziefer absuchen und einen umgepflügten Acker hinterlassen. Von Unkräutern und Pflanzenschädlingen will ich gar nicht erst anfangen. Da gibt es heftige Stürme, Regen oder Hitze, mit denen jeder Gartenfreund konfrontiert wird. Und immer wieder beginnen wir von vorn.
Ich habe mich von einem Bilderbuchgarten, wie er in lockenden Zeitschriften mitunter künstlich hergerichtet wird, verabschiedet und die Natur so angenommen, wie sie nun mal ist. Dazu gehört auch alles Unliebsame. Manchmal versuche ich mir vorzustellen, was wohl Mutter Natur von dem „Parasit“ Mensch denkt, der sich alles zu Willen macht und oft herzlos und zerstörerisch mit ihr umgeht. (Dies ist natürlich allgemein betrachtet.)
Sieh es doch einfach auch positiv – mit ihrem goldenen Laub bieten sie dir auch etwas schönes. Die Ahornbäume würden alles zu ihren „Füßen“ fallen lassen, jedoch der Wind trägt es fort in deinen Garten.
Liebe Grüße
Bine
Klaus geschrieben am 22. Oktober 2012, 12:48:
Hallo Bine !
Das hast du sehr schön geschrieben und mir aus dem Herzen gesprochen. Wir müssen nur der Natur die Gelegenheit geben sich selbst zu heilen und sie kann es.
Das bei mir anfallende Laub u.ä. häcksele ich mit dem Rasenmäher und dann kommt es auf den großen Komposthaufen. Vor wenigen Tagen habe ich wieder etwa 1 Kubikmeter feinen Kompost auf die Beete ausbringen können. Wenn der Maulwurf keine Nahrung mehr in deinem Garten findet, dann verschwindet er von allein.
Helga geschrieben am 22. Oktober 2012, 15:48:
Hallo ihr Lieben, ihr habt es ja gelesen, es war nur halbherzig mit meinem Hass. Wenn ich einen gepflasterten Hof oder einen englischen Rasen hätte haben müssen, wäre ich doch gar nicht hierher gezogen. Und zum Glück ist mein GG in diesem Jahr eifrig mit dem Zusammenkehren der Blätter beschäftigt. Und es sind ja nicht nur Ahorn, sondern auch Birken, Robinien, Pappeln und Eichen, die für viel Laub sorgen. Bevor das Laub fällt, haben die Kiefern genadelt, davor waren es Samen von allen möglichen Bäumen. So ist immer für Beschäftigung gesorgt.
Liebe Grüße Helga
Klaus geschrieben am 22. Oktober 2012, 16:08:
Derzeitig bin ich aktiv mit Holzsägen beschäftigt. Die Späne streue ich dann auf das Laub und nehme alles mit dem Rasenmäher auf. Der Kompost verrottet dadurch besser und wird schön locker. Auch die Baumscheiben werden dick mit Spänen bedeckt. Das schützt vor Austrocknung und hält die Wühlmäuse fern. So werden die Späne gleich wieder in den Kreislauf der Natur zurückgeführt. Wir haben doch gelernt aus Dreck Gold zu machen. Heute ist es oft umgekehrt.
Bine geschrieben am 22. Oktober 2012, 18:59:
Liebe Helga, lieber Klaus,
ich war den ganzen Nachmittag im Garten und hatte das Gefühl, noch nie so viele Ahornnasen aufgelesen zu haben wie heute. Sicher täusche ich mich, denn der Eindruck entstand durch das Thema hier im Blog und ich habe sie deshalb viel bewusster wahrgenommen.
Die Blätter landen bei mir auch alle auf dem Kompost. Zuvor habe ich jedoch mit meinen Kindern eine Igelbehausung gebaut. Ich hoffe, sie findet auch einen Bewohner.
@ Helga – so ernst habe ich deinen Kommentar auch nicht aufgefasst. Ich weiß wie naturverbunden du bist. 😉
Liebe Grüße
Bine
Klaus geschrieben am 23. Oktober 2012, 06:10:
Hallo Bine !
Es würde mich interessieren wie du deine Igelbehausung gebaut hast. Ich hatte in den vergangenen Jahren auch einmal eine gebaut. Äste aufgeschichtet und dann Laub darüber. Im folgenden Frühjahr musste ich dann feststellen,dass sich dort die Wühlmäuse eingenistet hatten und sich von der Astrinde ernährten. Die Igel haben am angestammten Platz überwintert.
Bine geschrieben am 23. Oktober 2012, 12:34:
Hallo Klaus,
erst einmal danke für dein Interesse.
Es heißt, je unprofessioneller eine Igelbehausung ist, umso eher wird sie angenommen.
Deshalb habe ich auf die käuflichen Varianten ganz bewusst verzichtet und bin wie folgt vorgegangen:
Ich habe eine alte Obstkiste verwendet. An einer Längsseite eine Öffnung herausgesägt, die Seitenteile und Kistenboden mit einer wetterfesten, dicken Plastikfolie abgedeckt und mit dem Tacker befestigt. Damit sowenig wie möglich an Feuchtigkeit hinein kann. Für eine bessere Luftzirkulation habe ich die Rückseite der Kiste nicht mit Folie versehen und so belassen. Somit ist noch ein ca. 5 bis 6 cm breiter Spalt zwischen den zwei Latten. Die Kiste habe ich unter einer dichten Fichtenhecke schneegeschützt platziert. Der Eingang sollte der Wetterseite abgewandt stehen. Zuvor habe ich den Platz mit etwas Heu ausgelegt, da ich den Boden unter den Fichten nicht auflockern kann. Dann reichlich frisches, trockenes Laub darüber und Kiste drauf. Über die Kiste ebenfalls viel Laub und damit nichts wegfliegt noch Reisig drüber. Somit ist nur kleinwenig der Eingang sichtbar und es sieht wie ein natürlicher Reisighaufen aus. Ein Schälchen mit Erdnüssen (pur) habe ich als Willkommensgruß hineingestellt.
Wichtig ist, dass du genügend Laub, was jedoch unter dem Reisig sein sollte, anbietest. Igel kreiseln sich in des Laub ein, bis ein kleiner Hohlraum entstanden ist. Was er an Laub noch benötigt, holt er selbst hinzu, sofern welches da ist.
Ist keine Kiste verfügbar, kann man auch einen alten Weidenkorb nehmen oder einfach mit großen Steinen oder Holz einen Hohlraum aufschichten.
Hat man nur Laub zur Verfügung, kann ich mir nicht vorstellen, dass der Igel darin tatsächlich gut aufgehoben ist. Laub wird vom Regen und Schnee nass und dadurch matschig.
Liebe Grüße und gutes Gelingen
Bine
Klaus geschrieben am 23. Oktober 2012, 13:47:
Herzlichen Dank für die sehr ausführliche Beschreibung!
Bis zur Kiste war ich schon gekommen. Jetzt muß ich nur noch die Unterlage und insbesondere die Abdeckung machen. Aber mit deiner Anleitung ist das ja kein Problem. Meine Kiste ist unter dem Aroniastrauch, aber das ist ja auch kein Problem. Jetzt weis ich auch warum mich der Igel in Nachbars Garten immer geschimpft hat wenn ich in den Garten kam. Er wollte einfach ein Winterquartier.
Nochmals vielen Dank!
Helga geschrieben am 23. Oktober 2012, 17:00:
Hallo ihr Lieben, manchmal verzichtet der Igel aber wirklich auf Angebote, die wir ihm machen. Mein letzter Igel hat tatsächlich mitten im Blumenbeet nur im selbst gesammelten Laub überwintert. Er hatte kein Dach und nichts darüber.
Liebe Grüße Helga
Bine geschrieben am 23. Oktober 2012, 19:08:
Liebe Helga,
im offenem Beet würde ein Igel bei uns nicht überleben, dazu haben wir viel zu viel Schnee im Winter.
Jedoch habe ich heute aus meiner Blumenrabatte eine große Schüssel voll Hallimasch Pilze geerntet. Mein Triumph: Ich war schnell als alles Ungeziefer und Maden. Wie man sieht, die Natur geht ihre eigenen Wege. Auch Igel lassen sich nicht unbedingt diktieren, wo sie Winterschlaf halten sollen.
@ Klaus, bin nun doch gespannt, ob unsere Hilfe angenommen wird. Ich bin mir ganz sicher, dass die Erdnüsse heute Nacht jedoch der Marder fressen wird.
Liebe Grüße
Bine
Monika geschrieben am 29. Oktober 2012, 19:27:
Hallo, Ihr Lieben; danke für Eure interessanten Berichte. Leider kann ich nicht mit Igel & Co dienen, aber mit unseren gefiederten Freunden. Sie haben jetzt zu kämpfen, um über den Winter zu kommen. Bei uns in Berlin sind um uns herum hunderte von Balkone, aber unser wird im 7. Stock immer wieder gefunden. Wir haben 2 Kohlmeisen, die uns am liebsten das Futter aus der Hand entgegen nehmen. „Unser“ Spatz schafft es sogar, sich zu recken und zu strecken, um sich an der Balkontür bemerkbar zu machen. Steht mein Mann dann von der Couch auf, um in die Küche zum Füttern zu gehen, ist er sofort zur Stelle.Natürlich mag er es nicht, wenn ihm die Hand gereicht wird.
Man sollte das Minigehirn einfach nicht unterschätzen.
In diesem Sinne viel Freude weiterhin
Viele Grüße Monika
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