Helgas Garten

Winterquartier für winzige Igel

12. Mai 2011 | Autor: Helga | Kategorie: Allgemein,Gewusst wie

Die Zeit der Winterquartiere ist zwar erst mal vorbei, aber der nächste Winter kommt bestimmt. Und als Gartennutzer hat man eben manchmal im Spätherbst noch den einen oder anderen Igelwinzling, der allein keine Überlebens-Chance hätte. Deshalb will ich hier Magdas Kommentar als eigenständigen Beitrag veröffentlichen, damit Interessenten im Notfall auf ihre Erfahrungen zurückgreifen können.

Igelquartier selber bauen

Mein Mann hat aus Sperrholz die Winterquartiere für die Igelchen gefertigt. Die Maße waren 1,40m lang, 0,55m hoch und 0,70m breit. Unter der Bodenplatte wurde beim Aufstellen eine ca. 3cm dicke Styroporplatte (außen) gelegt. Ich musste mit einer Lochplatte, quasi als Deckel die Igel schützen, da zwei Füchse rumstreunerten und das als Notration gedachte Trockenfutter stiebitzten. Sonst wäre ein „Deckel“ nicht nötig gewsen. Sah schon irgendwie sargähnlich aus.
Die Schlafhäuschen für die Innengehege waren 45cm lang und an die 40cm breit. Vorne wurde ein ca. 10cm ovaler Eingang ausgesägt. Auch aus Sperrholz.
Die Wände der Gehege habe ich mit braunem Anstreicher- Papier (auf Rollen) ausgekleidet, damit die Wände nicht durchnässt werden und darüber Zeitungspapier, denn die kleinen Urviecher scheiden aus, was das Zeug hält. Ich musste jeden Tag einen Wust von Zeitungspapier von Pipi und …sorry, Kacke entfernen.
Die Schlafhäuschen habe ich mit geschredderten Zeitungsschnitzel gefüllt. Gemütlich machten es sich die Igel selbst.
Ich habe es wahrscheinlich besser mit meinen Nachbarn getroffen als Du. Rücksicht, Toleranz und vor allen Dingen Hilfsbereitschaft stehen bei uns im Vorörtli von Dortmund noch an erster Stelle.
Alle haben für mich Zeitungen gesammelt und lieberweise Futterspenden beigelegt.
Lieber Klaus, Igel als Wintergäste aufzunehmen, ist eine glatte Herausforderung.
Hieß es doch : Gehege säubern, Tiere beobachten und vom Tierarzt „winterfest“ machen lassen, Futter kochen und Huhnflügelchen kochen, damit sich kein Zahnstein bildet.
Portionsweise abwiegen und ab in die Kühltruhe.
ABER, es hat sich gelohnt!!!!
Das Gefühl, der Natur nur ein ganz klein wenig zurückzugeben,erfüllt mich mit Stolz und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass mein Handeln gut und richtig war, diese kleinen Urtierchen Unterschlupf zu geben.


Du kannst im Internet über Pro Igel e.V. alles Wissenswerte nachlesen.
Dir einen schönen Tag und liebe Grüße
Magda

6 Personen haben einen Kommentar hinterlassen

Klaus geschrieben am 12. Mai 2011, 18:32:

Hallo Magda !
Herzlichen Dank für die sehr ausgiebige Beschreibung des Igelquartiers. Meines hatte ich mit Sicherheit viel zu klein gebaut. Wenn der Stress des „Tages des Offenen Gartens“ vorbei ist werde ich ein 5 Sterne-Winterquartier für die Igel bauen. Der Tag an dem ich meinen Garten für Jedermann öffne ich zu 99% mit positivem Stress verbunden.Bei den Besuchern sind sehr viele Tierfreunde dabei.
Liebe Grüße aus Ranis

 

Klaus geschrieben am 12. Mai 2011, 18:36:

Hallo Magda !
Schon wollte ich mich über das Füttern der Igel erregen, so wie meine Frau die Meisen auch im Sommer füttert. Aber dann machte es klick und mir fiel ein, daß du ja kleine Igel, die in der Natur keine Überlebenschance hätten, aufgepeppelt und über den Winter gebracht hast. Dazu auch das viele Futter. Ich will dagegen nur überlebensfähigen Igeln ein Winterquartier anbieten, daß sich zudem noch in den Garten einordnet. Mein Garten ist nicht am Haus und dadurch ist der Aufwand viel zu groß. Um die Tiere für den Winter fit zu machen habe ich an mehreren Stellen Wasser-stellen gebaut. Wenn die Igel die braunen Nacktschnecken fressen, dann brauchen sie viel Wasser zum Trinken.
Für untergewichtige Igel haben wir eine Auffangstation im Ort. Mir schwebt der Bau einer Höhle vor, in die ich Stroh und Heu verbringe. Einräumen tun die Igel das dann selbst und auch ausräumen. Da ich ständig am Fenster sitze und auf Regen warte habe ich auch die Zeit mal bei Pro Igel e.V. reinzuschauen. Nochmals herzlichen Dank für deine vielen Anregungen.
LG Klaus

 

Gartenhaus geschrieben am 26. Mai 2011, 14:56:

Hallo Magda !

Ich habe mein Igelquarier in meinem Gartenhaus angelegt 😉

Netter Beitrag.

VG
Elke

 

magda geschrieben am 1. Juni 2011, 18:24:

Hallo Elke,
ein Gartenhaus als Igelquartier …….das ist eine
Igelvilla. Die Idee ist süpi!
Elke, denke bitte daran, dass Igel
knurrige Einzelgänger sind. Igelkleinkinder können
eine gewisse Zeit zusammen in einer Gemeinschaft leben.
„Meine“ Igel lassen sich von Zeit zu Zeit sehen.
Jezt haben wir 2 Füchse im Garten rumstreunern. Ein wunderschöner großer Reineke und eine etwas kleinere Ausgabe. Männlein und Weiblein?
Das Herz geht einem auf.
Einen schönen Feierabend und einen erholsamen Feiertag.
Liebe Grüße
Magda

 

Floriane geschrieben am 22. Juni 2011, 13:24:

Liebe Magda!
Ein großes WOW für dein Engagement! Den Igeln hat es ja an absolut gar nichts gefehlt. Ich hab im letzten Winter zwei kleine Igel im Garten gehabt, aber leider haben sie den Winter nicht überstanden :-(. Aber falls dieses Jahr wieder welche kommen sollten, bin ich jetzt dank dir bestens vorbereitet.
Liebe Grüße, Flori

 

Nutzgärten im Wandel der Zeit: heute ohne chemische Keule | Bauen geschrieben am 29. Mai 2012, 10:25:

[…] In einer Trockenmauer finden Kriech- und Flugtiere ein neues Zuhause. Die Lieblingsspeise der Igel sind Schnecken und Raupen. Damit sich Igel in einem Garten ansiedeln, werden Zweige und etwas Laub […]

 

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