Zitruspflanze am Spalier?
Manchmal gehe ich durch die Gartenabteilung unseres Baumarktes. Eigentlich brauche ich nichts, denn ich ziehe ja meine Pflanzen selbst heran, gewinne meist eigenes Saatgut und Geräte habe ich auch reichlich. Trotzdem ist es interessant, sich mal beim Großanbieter umzusehen. So entdeckte ich beim letzten Rundgang vor ein paar Tagen auf einer Palette sechs oder sieben Zitruspflanzen in einem erbärmlichen Zustand. Die Umgebung war mit abgefallenen Blättern übersät. Diese übriggebliebenen Pflanzen wollte man nun noch zum halben Preis absetzen. Na gut, eine davon durfte auf Rettung hoffen. Bei den restlichen habe ich mich entschuldigt, dass ich sie nicht mitnehmen konnte.
Warum muss eine Zitruspflanze entgegen ihrer natürlichen Wuchsform an ein Spalier gefesselt werden? Wäre sie nur der Standfestigkeit wegen am Gerüst befestigt worden, hätte ich nichts dagegen einzuwenden. Aber diese Pflanze war mit insgesamt zehn Klammern total verbogen und gewaltsam „angetackert“ worden. Man hatte versucht, daraus ein bogenförmiges Gebilde zu schaffen. Mit meiner Hoya oder mit dem Cissus meiner Tochter geht das wunderbar. Diese Pflanzen wollen sich irgendwo rankend festhalten. Diese Zitruspflanze dagegen will aufrecht wachsen. Ich habe mir nicht mal die Zeit genommen, das Martyrium zu fotografieren. Ich habe als erstes die Klammern entfernt. Dabei konnte ich gleich eine Menge loser Blätter herausschütteln. Nach dem Gießen und einer noch notwendigen Stabilisierung mit zwei Klammern sieht meine neue Pflanze nun schon ganz ansehnlich aus.
2 Personen haben einen Kommentar hinterlassen
Gudrun geschrieben am 20. April 2016, 07:22:
Hallo Helga!
Toll, wie sie sich gekümmert haben.
Die schlecht behandelt und dann gerettet wurden, sind so dankbar und zeigen es auch sehr deutlich (wie bei Menschen).
Für mich ist es auch eine Herausforderung, diese manchmal aus unseren Müllcontainer zu holen oder sie für einen kleinen Preis zu erwerben.
Ich gebe meine Erfahrung besonders an junge Leute weiter, weil viele Pflanzen voreilig entsorgt werden.
Diesmal habe ich faule schimmelige Zitronen und Mandarinen einfach in die Erde gebuddelt und werde es irgendwann sehen, was daraus geworden ist.
Spannung!!!!!!!!!!
PS.
Leider habe ich nur einen Ostbalkon, wo die Sonne nur bis Mittag scheint, vielleicht haben einige Gartenfreunde Tipps.
Gruß
Helga geschrieben am 20. April 2016, 12:17:
Hallo Gudrun,
mit den Zitronen und Mandarinen musst du viel Geduld haben. Zitruskerne keinem manchmal sehr langsam. Ich hatte mal mit Schülern welche ausgesät. Als sich nach etlichen Wochen immer noch nichts getan hatte, wurde die Erde wieder in den Sack geschüttet. Nach den Sommerferien waren dann mehrere im dunklen Sack gekeimt.
Auf den Ostbalkon würde ich Knollenbegonien in Kästen oder Kübeln stellen. Meine Knollenbegonien stehen seit Jahren an der Nordseite des Hauses, wo nur am frühen Morgen und am späten Abend die Sonne scheint.
Liebe Grüße Helga
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