Quitten verarbeiten
Eigentlich hatte ich meine persönliche Einkochsaison für beendet erklärt. Eigentlich… Meine Schwester hatte noch einen ganzen Korb herrlich reifer Quitten zu stehen und kam einfach nicht dazu, diese auch zu verarbeiten. Quitten sind schon eine Zeit lang lagerfähig, aber dann geht es plötzlich ganz schnell und sie werden von innen her braun. Also habe ich ihr angeboten, dass ich die Sache übernehme. Aus den Früchten, die sie mir schon vor einigen Wochen abgegeben hatte, waren Quittengelee und Quittenbrot entstanden. Nun habe ich also auch die letzten Quitten verarbeitet.
Quitten zählen zu den weniger bekannten Obstsorten. Sie gehören zum Kernobst wie Äpfel oder Birnen. Und es gibt sie auch in Apfel- oder Birnenform. Manche Leute scheuen sich davor, weil sie fester sind als anderes Kernobst und damit bei der Verarbeitung etwas mehr Kraftaufwand benötigen. Roh schmecken sie nicht gut durch den Gehalt an Gerbstoffen. Sie ergeben aber gutes Kompott, Gelee oder Mus.
Früchte verarbeiten
Die Früchte werden gründlich gewaschen und mit einem Tuch abgerubbelt, damit der Flaum abgeht. Ich habe sie anschließend in Achtel geschnitten, den Stiel, den Blütenansatz und die Kerne entfernt. Das Kernhaus selbst habe ich nicht weggeschnitten. Anschließend habe ich sie im Dampfentsafter entsaftet. Aus dem Saft habe ich Gelee gekocht. Den Fruchtbrei habe ich durch ein Sieb gerührt und das Mus in mehrere kleine Schraubgläser gefüllt.
Das schmeckt später gut als Kuchenbelag oder auch auf den Frühstücksbrötchen. Nun habe ich mir den „Abfall“ angeschaut und dabei festgestellt, dass der zum Wegwerfen zu schade ist. So gründlich kriegt man Schalen und Mus nicht getrennt. Deshalb kam mir die Idee, es mal mit richtig gesunden Müsli-Riegeln zu probieren.
3 Personen haben einen Kommentar hinterlassen
cornelia geschrieben am 23. November 2016, 10:53:
ich mag sehr gerne quittenkonfitüre, da koche ich dann die kerngehäuse gesondert aus, die quitten viertele ich, wobei das echt anstrengend sein kann, braune stellen usw. schneide ich raus, aber die schale bleibt dran. das ganze koche ich im SKT, wobei ich den saft,der beim kerngehäuse auskochen entstanden ist, mit zugebe, alles wird durch ein sieb passiert, evtl. mit apfelsaft auf eine runde summe ergänzt, die gleiche menge gelierzucker, zimt und ein guter schuss scotch dazu. man darf den whisky aber nicht rausschmecken. das ganze nach vorschrift kochen und dann in gläser abfüllen. schmeckt total gut. lg von cornelia
Helga geschrieben am 23. November 2016, 11:32:
Hallo Cornelia,
das hört sich richtig gut an. Mit Zimt habe ich die Quitten auch schon gewürzt. Meine Leute stehen bei Konfitüren aber eher auf Natur pur.
Liebe Grüße Helga
Klaus geschrieben am 9. Dezember 2016, 08:58:
Mit Quitten habe ich bisher noch keine Erfahrungen. Weder beim Anbau noch bei der Verarbeitung. Leider ist der Ruf dieser Früchte nicht unbedingt der beste. Ich habe mich von euren Beiträgen inspirieren lassen und eine „Türkische Süßquitte“ bestellt und gepflanzt. Bis jetzt steht sie gut und lässt mich auch auf positive Überraschungen hoffen. Sie soll ja am Baum ausreifen und auch ohne Nachreifung ein Genuss sein. So wie die „Chinesische Wollmispel“ hat sie noch alle Blätter. Mit der Ernte ist es derzeitig etwas dünn. Nur die Goji und der Erdbeerbaum bieten derzeitig reife Früchte. Die Früchte der Lotuspflaume kann man geschmacklich voll vergessen (Unterlage der veredelten amerikanischen Kaki). Bereits bei Lieferung war das Edelreis abgestorben. Nicht mal die Amseln und die Eichhörnchen gehen dran.
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